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Packwagen
- Pwg -
 
5.10 Güterzugpackwagen.

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Der Güterzuggepäckwagen hatte im Betrachtungszeitraum vielfältige Aufgaben und große Bedeutung für den Wagendienst und die Eisenbahner. Er war Arbeitsplatz für den Zugführer und die Ladeschaffner, er bot Heimfahrmöglichkeiten für Eisenbahner nach Dienstschluß, transportierte Rotten zum Arbeitsort, war günstige Transportmöglichkeit für Dienstgut aber auch Materialien für Unterwegsstationen. Fast alle Güterzüge führten einen Pwg, nur Ng mit kurzen Läufen verzichteten mitunter auf den Pwg, der Zugführer fuhr dann auf der Lokomotive mit. Für den Pwg gab es zahlreiche Vorschriften, die zu beachten waren:
Er hatte unmittelbar hinter der Lok eingestellt zu werden, mit der Zugführerkanzel zur Lokomotive hin. Ein Seil wurde vom Packwagen zur Dampfpfeife der Lok gezogen, so daß der Zugführer mit der Pfeife Signale für das Personal geben konnte. Von seinem erhöhten Platze aus hatte der Zugführer die Strecke wie auch den Zug und seine Bremser zu beobachten, bei Unregelmäßigkeiten (wie Entgleisungen, Zugtrennungen, verrutschter Ladung) oblag es ihm, durch die entsprechenden Signale (Signal 25 bis 30 der ESO) die Befehle für das Zugpersonal zu geben.

Zum Zuge gehörten zur Zeit handgebremster Züge weit mehr Eisenbahner, als wir uns heute vorstellen können. Lokführer und Heizer/Beimann auf Elloks sind klar, Zugführer als Vorgesetzter der ganzen Mannschaft, Schlußschaffner, ein bis zwei Ladeschaffner, dazu zahlreiche Bremser, die je nach notwendiger Anzahl der Bremshundertstel die Wagen bemannten und in den Pausen natürlich am Packwagen zu finden waren.

Daneben war der Pwg auch Vorratslager, Werkstatt, Diensstube und "Feldlazarett".Es gab Schmierstoffe, Werkzeuge und Ersatzteile für kleinere Reparaturen, Ausrüstung zum Aufgleisen einzelner Wagen, Sicherungsmittel, Rettungsgerät, Sanitätskasten, Verbandsmaterialien. Eine Kochmöglichkeit gab es ebenso wie ein WC.
Der Inhalt eines Werkzeugkastens im Jahre 1918 sah so aus:


Es wäre nun übertrieben zu behaupten, die Ausstattung könnte der Besatzung das Überleben einer mehrwöchlige Expedition ermöglichen, sie waren aber gut auf viele Ereignisse vorbereitet.

Pwg waren in einer Direktion beheimatet und verließen diese auch gewöhnlich nicht. Beim Übergang auf eine andere Direktion wurden die Lok- und Zugpersonale wie auch die Pwg getauscht. Pwg wurden in den Zugbildungsbahnhöfen gesammelt, sie hatten dort eigene Aufstellgleise und wurden bei Bedarf auch im Bw oder speziellen Wagendrehscheiben gedreht. Nach dem Einsatz wurden sie an ihren Heimatbahnhof, den neuen Einsatzort bzw. den Zugbildungsbahnhof zurückgeschickt. Das war, vor allem in Kriegszeiten nicht immer problemlos, wie die folgende Anweisung zeigt:



Die Güterzugpackwagen der Eisenbahnverwaltungen ähnelten sich, dominierend waren wie bei den übrigen Wagen die preußischen Bauarten. Vor allem die Bauart IIa13a, der Pwg pr.14 wurde in so großer Stückzahl (nach)gebaut, daß er nach Gründung der DRG durch die zahlreichen Nachbauten im ganze Reich zu finden war.

Die Vorgängerbauarten sind hübsch anzusehen, waren aber viele Jahre nicht als Modell erhältlich. Inzwischen hat Brawa fast perfekte Modelle im Programm, so daß die Umbauten, die ich nochvor Jahren vornahm, heute nicht mehr nötig sind.




Pwg pr.99, ein Wagen nach Musterblatt IIa3, enstanden aus Teilen von Piko, Röwa. Heute von Brawa erhältlich.



der Pwg pr 12, erster Versuch eines Modells. Nach Brawa mir den Spaß genommen hat, harrt er immer noch seiner Fertigstellung.





Der Wagen IIa13a, Pwg pr.14 in der (umlackierten) Interpretation von Piko und GFN.

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