Schwierigkeitsstufe
1:
Einbau
in ein Gehäuse mit ausreichendem Platz.
Decodereinbau
in die E 95 von Günther
Ein
Einbau
bereitet bei dieser Lok keinerlei Schwierigkeiten, in den Vorbauten ist
genügend Platz.
Man hat einmal die Möglichkeit, den Decoder im Vorbau des
angetriebenen Teils unterzubringen (Bsp. E 95 03, unteres Bild) oder,
wenn dieser Bereich zur Zugkraftsteigerung mit Blei gefüllt wird,
den Decoder im nichtangetriebenen Teil einzubauen.
Zu
Kabeldurchführung muß die
Zwischenwand
etwas ausgespart oder der Faltenbalg durchbohrt werden.
Die
sichtbaren Vorwiderstände in der E 95 03 sind vom Decoder
unabhängig, sie
dienen
lediglich dem Miniaturlämpchen für die Beleuchtung.
Bei der E 95 01
sind hinter
der Maschinenraumkulisse dei Vorwiderstände untergebracht, auch
hier habe ich abweichend vom ursprünglichen Vorschlag den Decoder
im Vorbau versteckt.
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Schwierigkeitsstufe
2:
Einbau
mit geringen spanabhebenden Arbeiten am Gehäuse.
Decodereinbau
in die BR 58 (G 12) von Roco
Dieser
Einbau ist die nächste Schwierigkeitsstufe.
Das
Tendergehäuse besteht aus Metallguß, lediglich die
Kohleimitation
ist aus Kunststoff.
Wenn
man die Kohle entfernt erkennt man, daß der Kohlenkasten bis
wenige
Millimeter unter Oberkante aus massivem Guß besteht und in der
Mitte
eine produktionsbedingte Öffnung ist.
Diese
Öffnung ist der Ansatzpunkt um den Kohlenkasten
"auszuhöhlen".
Damit entsteht genügend Platz für den Decoder. Dabei ist nur
darauf zu achten, daß Sie beim Sägen die Lackierung nicht
beschädigen
und genügend Material stehenbleibt, daß die Kohle noch Halt
findet. Etwas Spiel sollte der Decoder schon haben, da die Bausteine
auch
etwas Wärme entwickeln und von unten durch den Motor aufgeheizt
werden.
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Hier
sehen Sie nun den eingesetzten Decoder. Dieser ungereglete Lenzdecoder
ist unter
dem
Namen Roco für 50.- Mark vor einigen Jahren erhältlich
gewesen. Da
der Decoder ohne weitere Maßnahmen direkt auf dem Motor liegen
würde,
baute ich eine kleine Papierschachtel, in der er ausreichend isoliert
ist.
Der
elektrische Anschluß des Decoders dürfte kein Problem sein,
nach erfolgter Probefahrt werden die Kabel sauber verlegt, die
Kohlenimitation
wieder eingesetzt und der Dienst kann beginnen.
Auch
im Dauereinsatz gab es noch keine wärmebedingten Ausfälle. |
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Schwierigkeitsstufe
3:
Einbau
mit partiellem Ersatz der originalen Gehäuseteile.
Decodereinbau
in die BR 57 (G 10) von Roco
Dieser
Einbau macht mir auch einige Schwierigkeiten. Der Tender ( 3 T 16,5)
ist
insgesamt kleiner als der Tender ( T 20) der G 12. Weiter besteht der
Kohlenkasten
aus Kunststoff mit einer Kohleladung aus Metallguß.
Das
ersparte mir zwar weitergehende Sägearbeiten, warf aber neue
Problem
auf.
Der
Kohlenkasten ist sehr niedrig, so daß der Decoder fast bis an die
Oberkante reicht. Die originale Kohlenfüllung kann nicht verwendet
werden, so daß Ersatz nötig wird.
Anfangs
setzte ich einen hölzernen Aufsatz auf den Kohlenkasten, etwas das
auch die DR nach 45 wegen der Braunkohlenfeuerung tat. Allerdings sah
das
unbefriedigend aus.
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Beim
zweiten Umbau erhielt der Aufsatz eine neue Decke aus dünner
Pappe. Auf diese kam eine neue Kohlenimitation. Weil ich eine recht
feinkörnige
Kohle verwenden wollte, stieß ich nach langem Suchen auf die
Widerstände
auf einer alten PC- Hauptplatine. Das Graphit ließ sich wunderbar
zerstoßen und glänzt wie Steinkohle.
Zwischen
Motor und Decoder schob ich wieder ein Stück Papier zur
Isolierung,
Isolierband ist für diese Zwecke zu steif. Es würde den
leichten
Kohlenkasten hochdrücken.
Ich
rüstete zwei G 10 auf diese Art um, beide laufen zur vollen
Zufriedenheit
und es gab bisher keine Problem mit der Wärmeentwicklung. |
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Schwierigkeitsstufe
4:
Einbau
mit umfangreichen Fräsarbeiten am Gehäuse.
Decodereinbau
in die E 71 von Roco
Dieser
Einbau ist sehr mühsam und auch recht anspruchsvoll.
Hauptursache
sind die kleine und kompakte Bauart der Vorbildlok und die
Konstruktionsweise
des Modells. Unter den Vorbauten liegen jeweils die Getriebe, das
Gehäuse
Mittelteil besteht aus Guß und nimmt den Motor auf. Die
Führerstände
sind aus Kunststoff und bilden mit dem jeweiligen Dach eine Einheit.
Der
mittlere Dachteil ist separat gehalten.
Nach
dem Erwerb der ersten Maschine verwarf ich nach einer ersten Inspektion
sehr schnell den Gedanken, dies selber zu können. Deshalb
übergab
ich die Lok (1994) einer Fachwerkstatt. Nach eingen Wochen kam die Lok
mit einem beschädigten Vorbau zurück und der Mitteilung,
daß
allein die Arbeiten am Gehäuse (ohne Decoder und Decodereinbau)
etwa
DM 220.- (!) kosten würden. Bei einem Verkaufspreis von 205.-
für
die Lok empfand ich das als nicht angemessen. Für diesen Preis
bekäme
ich zwei neue Gehäuseteile, falls ich beim Umbau Pech hätte.
Also ging ich den Umbau selbst an.
Ähnlich
wie bei der G 12 war ein Teil des Gehäuse zu entfernen.
Glücklicherweise
läßt die Konstruktion dies zu, ohne daß die Umbauten
sichtbar
sind.
Erste
Versuche mit einer Miniaturtrennscheibe mußte ich sehr schnell
aufgeben,
da die Materialstärke damit nicht zu bewältigen ist. Deshalb
wickelte ich das Gehäuse in ein Tuch und spannte es in den
Schraubstock.
Dann ging ich mit einer Stichsäge an die Arbeit. Der
Sägeschnitt
geht entlang der Außenwand. Auf dem Foto sehen Sie wieviel Platz
nötig ist. Das Gehäuse ist symmetrisch. Die Öffnung A
enthält
die Scheibe des Türfensters, welches stehen bleiben muß. Der
Sägeschnitt geht bis Punkt B, so daß genügen Platz
für
den Decoder entsteht. Natürlich ist wieder eine Isolierung C
nötig,
diesmal verwendete ich Isolierband. Pfeil D zeigt auf die Aufnahme der
Übertragungsfeder vom Getriebe.
Die
Öffnung für den Decoder sollte etwas größer sein,
da konstruktionsbedingt der Motor seine Wärme direkt an das
Gehäuse
abgibt.
Zuletzt
muß noch der Kontaktträger für die Dachstromabnehmer
halbiert
werden, der eigentliche elektrische Anschluß ist einfach, es ist
genügend Platz für die Kabel vorhanden.
Beide
umgebaute Lokomotiven haben keine Probleme mit Wärmestauungen.
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