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Baubericht
Westmodel E 50 45
Einführung
Für mein schlesisches Thema ist natürlich die erfolgreiche E 50 absolut notwendig, soll der Reisezugverkehr nicht nur von Dampfloks bewältigt werden.

Neben der vorhandenen EP 248 (später E 50 48) wünschte ich mir schon seit Erscheinen der E 50 36 (Seite 7 bei den H0-Modellen) auch ein Modell davon. 
Wegen der schon bei der EP 248 aufgetretenen Mängel am Fahrwerk kam nur ein Bausatz in Frage, bei dem ich die weitgehenden Veränderungen schon beim Bau vornehmen kann, bzw. das Fahrwerk selber bauen muß. Bitte beachten Sie auch die Vorbemerkungen zur Firma Westmodel.


Bild 1
Eine Auswahl der gelieferten Teile
Erste Eindrücke
Der Bausatz wird in einer Schachtel geliefert, die später auch als Karton für die Lok dienen kann. Die Ätzteile sind bereit grob ausgeschnitten und der Rahmen sowie das Gehäuse sind bereits vorgebogen.
Einige Teile sind nur abzuwinkeln, so der Kesselraum und die Laufgestelle, es gibt dort entsprechende  Kerben zum Knicken. Die Achslager sind aus härterem Messingguß, was mich erst einmal vom Selbstbau des Rahmens abhält. Räder (von GFN) und Stromabnehmer sind bereit lackiert, der Triebblock einbaufertig.
So macht das ganze einen sauberen Eindruck und verspricht ein zügiges Arbeiten.

Etwas zu meckern habe ich natürlich auch:
Am Modell fehlen die runden Kanten am Aufbau, die Lok zeigt ein der EP 235 vergleichbares Aussehen. Das ist m.E. ein grober Fehler, ich werde versuchen mittels Feile die Kanten etwas zu brechen.
Weiter liegen der Lok gefederte Korbpuffer bei (schön!) und die Loknummer E 50 45.
Das ist widersinnig, wie auch der vorhandene Heizkesselaufsatz. Die EP 245 wurde ohne Heizkessel geliefert und die DR-Nummern bekamen die Loks meines Wissens nach erst beim komplexen Erneuerungsumbau 1928 in Dessau. Spätestens dabei verschwanden die Korb- oder Stangenpuffer.
Es gibt keine Fotos die eine der E 50.3 mit Reichsbahnnummern und etwas anderem als Hülsenpuffer zeigen.
Und zuletzt noch eine Feststellung: Die Bauanleitung ist sehr mager - mich stört es nicht, aber unerfahrenen Modellbauern bietet das eine Menge Raum für folgenschwere Fehler.

Bestimmte Sachen, wie das Entfernen von Graten, erwähne ich nicht extra, ich gehe davon aus, daß der geschätzte Modellbauer die Notwendigkeit dessen kennt und die Arbeiten als selbstverständlich ausführt.
Gehäusemontage Teil 1
Als erstes soll die gerade Stirnwand montiert werden. Die Rundungen des Daches stimmen nicht mit denen der Stirnwand überein und es muß aufwendig nachgebogen werden. Allerdings ist mir dieses Nachbiegen weit lieber als das Dach selbst in die ungefähre Form bringen zu müssen.
In die Wand habe ich dann mit zusätzlichen Messingwinkeln eingelötet. Schließlich soll die Lok später im schweren Fahrbetrieb stehen und ob Lötstellen halten, weiß man erst, wenn es zu spät ist.


Bild 2
Nahaufnahme der Front mit den beschriebenen Spalten

Die andere Seite soll aus einem Stück gefaltet werden. Bei meinem Modell klappte das nicht, die Teile standen dann mit Spalt beieinander. Ich löste deshalb einen Teil der Bleche und lötete sie neu zusammen. Das Einpassen bei der Dachrundung bedurfte wieder etwas Nacharbeit. Ursache sind die geätzten "Kerben" zum Biegen, diese fallen je nach Ätzung unterschiedlich aus, zusammen mit abweichenden Ansätzen beim Biegen kommen dann diese Spalten zustande.


Bild 3
der Kompressorraum
Blick auf die schlechte Passgenauigkeit am Wasserkasten

Jetzt kam der schwierigste Teil, der Motoraufsatz. Ich bog die beiden Seitenwände hoch und setzte das dreiteilige Dachteil ein. Leider war die Paßgenauigkeit vollkommen ungenügend, die Stirnteile passten mit der Rundung überhaupt nicht und auch sonst ließ sich nur eine Seite halbwegs passend einsetzen. Ich entschied mich für eine größere Menge der beliebten Spachtelmasse.
Nach dem Schleifen und Spachteln grundierte ich das Gehäuse um Löcher im Spachtel besser zu erkennen.


Bild 4
das Gehäuse im Rohbau mit verspachteltem Dachaufbau
 
Fahrwerksmontage Teil 1
Hier beginnt die Montage mit dem Abwinkeln der Drehgestellhalterung. Vorher arbeitete ich aber das Langloch nach, weil bei der EP 248 das Seitenspiel für meine damaligen 500er Mindestradien nicht ausreichte. Nach dem Abwinkeln stellt sich raus, daß die Breite des Langloches trotzdem nicht ausgenutzt werden konnte, die Drehgestellschraube hätte an den Rahmen geschlagen. Deshalb schnitt ich später die Halterung ab und baute eine neue, breitere Aufnahme.
Der Aufnahmeort für die Laufachshalterung ist in derBauanleitung unzureichend beschrieben, ich mußte bei der EP 248 gucken, wo das Teil hin soll.
Nun befaßte ich mich mit den Laufgestellen. Das Drehgestell ist relativ passend gefertigt, bei der Laufachshalterung müssen an der Zunge die Seitenbleche mit den Nietenreihen entfernt werden, sonst hebt das Laufgestell die Lok aus.

Die Achslager sollen laut Bauanleitung eingeklipst und dann durchbohrt werden.
VORSICHT!
Das Vorgehen halte ich für falsch, denn dabei bekommen die Achslager ein derartig großes Spiel, das die Lok hinterher ein wirklich schlechtes Laufverhalten zeigt.
Ich weitete sorgsam mit einer kleinen Rundfeile die Bohrungen, bis die Achsen saugend, durchgingen und sich nur mühsam drehen ließen. Dann werden die Achslager eingesetzt und mit den Haken in die Löcher eingerastet.
An dieser Stelle überprüfte ich die Flucht der Achslager und stellte fest, daß diese nicht in einer Flucht lagen. Also Nacharbeit: Zwei Lager mußten zehntel Millimeter runtergenommen werden.
Jetzt sollten eigentlich die Bremsbacken montiert werden. Machen Sie das nicht, denn dann lassen sich die NEM-Räder nur unter Verbiegen der Bremsanlage einsetzen weil die oberen Bohrungen zum Teil durch den Spurkranz verdeckt werden!


Bild 5
Der Rahmen mit den eingeklipsten Radlagern


Ich grundierte und lackierte das Fahrgestell einschließlich der Maschinenraum-Fußbodenbleche, dann begann die Montage der beiden Fußbodenbleche. Nun wurde der Triebblock von oben eingesetzt. Hier mußte ein wenig an den Befestigunglöchern gefeilt werden, sonst saß er aber ganz gut.
Die Blindwellenachsen ließen sich nicht durchstecken, da Außenlager und das Innenlager nicht passen saßen. Nochmal
VORSICHT!
Folgt man hier der Bauanleitung und bohrt die Lager durch, schlackert die Welle im Lager und wird einzig vom Zahnrad gehalten. Das gelingt möglicherweise mit einer Fräse und Kreuztisch, mit den üblichen Mitteln muß man da scheitern.
Ich entfernte immer wieder den Motorblock und weitete die Außenlager bis die Blindwelle durchging. (Das dies auch nur Pfusch ist, wurde mir erst viel später klar, besser wäre es, die Außenlager der Blindewelle gleich so einzubauen, daß es keine Nacharbeiten gibt.)
Nun kann das Zahnrad eingesetzt und die Blindwelle durchgepreßt werden. Dafür braucht man kein Werkzeug, die Handkraft ist ausreichend. Sind beide Blindwellen drin, müssen die Gegengewichte noch ausgerichtet werden.
Jetzt müssen die Achslager noch etwas nachgearbeitet werden, damit die Achsen auch durch passen. Hier dient wieder die Feile (oder Reibahle) für ein möglichst genaues Arbeiten. Paßt die Achse schließlich und läßt sich leicht drehen, hat man vielleicht eine Stunde verloren, gewinnt aber an Fahrkultur.
So steckte ich dann die Radachsen durch und stellte fest, daß sie einerseits alle schief sitzen, die Lok wird also später nach einer Seite minimal hängen. Auch sitzt eine Endachse schräg zur Fahrzeugquerachse. Das läßt sich wohl nicht mehr beheben. Daraus lernte ich, daß der Sitz der Achslager vor allen anderne Arbeiten eingestellt werden muß.


Bild 6
Der Gehäusezustand nach dem ersten Schleifen

Gehäusemontage Teil 2
Jetzt mußten die Fensterschuten gebogen werden. Wenn ich ehrlich bin, war das der schwierigste Teil der Lok. Es gibt keine Vorlage, die Teile sind klein und sollen hinterher absolut identisch aussehen. Die Stirnseite einer Ellok ist immer kritischen Blicken ausgesetzt. 
Diese Teile habe ich gelötet, ebenso die Griffstangen, sonst wurden die Anbauteile aber geklebt. Ein paar Kästen, Deckel usw. nichts aufregendes wurden mit Sekundenkleber befestigt.
Angenehm fällt auf, daß die Griffstangen jetzt aus 0,4 mm Draht bestehen. Bei der EP 248 wurde noch stärkeres Material verwendet, dort sehen die Griffstangen sehr plump aus.
Der Hauptschalter ist schief und auch nicht gerade zu biegen, die Isolatoren für die Dachstromabnehmer passen nicht in die Bohrungen. Sie sind zu schmal, deshalb schliff ich den Steckgnubbel bis auf wenige Zehntel Millimeter weg.
Das Nietenband wird erst nach dem Lackieren aufgeklebt. Das gibt dann saubere Trennkanten.
Die Signalleuchten klebte ich ein, die Loklaternen bohrte ich auf 2,1 mm auf, ebenso die Stirnseiten. Da sollen dann gelbe LED für die Beleuchtung sorgen. 
Die Balastgewichte goß ich wieder nach der alten Pappkistenmethode. Der für das Gewicht vorgesehenen Raum wird in Pappe nachgebaut, dann wird Stangenzinn geschmolzen und in die Pappform gegossen.


Bild 7
Das grundierte und teillackierte Gehäuse. Noch fehlt der blaugraue Anstrich.

Fahrwerksmontage Teil 2
Nachdem ich feststellte, daß die Fohmann'sche Radaufpressvorrichtung 130 Euro kosten soll, presste ich die Räder doch lieber mit der Hand auf. Das ging auch ausgesprochen gut, nur zum Ende hin benötigte ich Unterstützung durch den Schraubstock. Die Räder laufen aber trotzdem relativ rund.
Wie schon erwähnt, baute ich eine neue Drehgestellaufnahme. In diesem Zusammenhang mußte noch ein Loch durch die Fußbodenplatte gebohrt werden, das fehlte.
Jetzt folgt die Montage der Bremsanlage. Da ist darauf zu achten, daß die Bremssohlen auch beim maximalen Seitenausschlag der Räder nicht dieselben berühren. Kurzschlußgefahr!
Für eine erste Rollprobe müssen noch die Schienenräumer gebogen werden, dann kann das Fahrgestell schon mal so tun als ob.
Gerade auf Weichen zeigt sich dann, ob die Räumer noch gekürzt werden müssen, bei mir um 1,5 mm.
Vor der Montage der Kuppelstangen müssen noch die isolierten Blindwellen aufgepreßt werden. Dann werden diese exakt auf 90° eingestellt. Nun muß dies auch noch bei den Rädern passieren.
Dafür baute ich ein einfaches Gerät. Es besteht aus zwei gleichen Teilen, einfache Holzstückchen, in die zwei Nägel eingeschlagen werden. Der Abstand sollte so sein, daß die kopflosen Nägel zwischen die Speichen greifen.
Steckt man nun die Hebel in beide Räder einer Achse, lassen sich die Räder 1/10 mm genau ausrichten.
Die Kurbelzapfen und die Blindwellenschraube passen unter Umständen nicht durch die Kuppelstangen, deshalb müssen die Ätzlöcher nachgearbeitet werden. Hier eignet sich wieder die kleine Rundfeile.
Die  Kuppelstangen werden zuerst auf einer Seite montiert. Nun zeigt sich bei der Anprobe auf der anderen Seite, ob die Kurbelzapfen wirklich um 90° versetzt sind, eventuell muß nun noch etwas korrigiert werden.
Nachdem ich die Radschleifer aus Gitarrensaite angebaut hatte und nun das Fahrwerk soweit fahrbereit war, ließ ich es in beide Richtungen jeweils 20 min bei etwa 8 Volt und ohne Schmierung laufen. Bei diesem "Einlaufen" hoffte ich, noch vorhandene Unebenheiten und Grate abzuschleifen. Gegen Ende der 20 min wurde m.E. das Laufgeräusch auch geringer. Danach ölte ich das Fahrwerk gut durch und unternahm eine erste Probefahrt.
Damit war ich ganz zufrieden, zeigt das Modell doch ein wesentlich ruhigeres Fahrverhalten im Vergleich zur EP 248 (vor dem Umbau), kein auffälliges Zucken, kein Trampeln, ruhiger Auslauf.
Somit hat es sich (nicht nur finanziell) gelohnt, das Fahrwerk selber zu bauen.


Bild 8
Das komplett montierte Fahrwerk.

Gehäuselackierung und -komplettierung
Für die gewünschte Darstellung des Vorbildes in Reichsbahnlackierung erfolgte (nach der Grundierung) folgende Farbgebung
 
Dach RAL 9007 aluminiumoxyd
Lokkasten RAL 7018 blaugrau
Rahmen, Räder, Fahrwerk, Stangenuten, Lampen, Nietenband RAL 9005 schwarz

Der Rahmen hätte nach der bei Diener zitierten Anstrichzeichnung in 6007 lackiert sein, der Mut fehlte mir aber. :-) 
Zum Schluß der "maschinellen" Lackierung bekam das Dach einen Hauch Mattschwarz un den Stromabnehmerabrieb darzustellen.
Eine Inneneinrichtung im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Der Kompressorraum ist mit Zinn gefüllt, die Fenster sind schwarz hinterlegt. Der vordere Führerstand ist bis knapp unterhalb der Fensterkante ebenfalls mit Ballast angereichert. Die beiden Führerstandsrückwände fertigte ich aus Polystyrol, diese werden ebenso wie die Innenwände in creme/ elfenbein gehalten.
Eine ordentliche Motordarstellung gibt es nicht, deshalb druckte ich ein Schwarzweißfoto vom Bau aus und klebe den auf die richtige Größe gebrachten Motor auf zwei PS-Platten, die links und rechts vom Faulhabermotor angeklebt werden.
Irgendwie war das aber letztlich alles nicht befriedigend, so daß auch hier wieder einmal die Fenster schwarz hinterlegt wurden.


Bild 9
Die weitgehend montierte Lok. Noch fehlen Inneneinrichtung, Teile der 
Dachausrüstung, die Lampen und Pufferbohlenteile sowie das Nietenband.

Verkabelung und Decoderanschluß
Auch wenn der Lokpilot DCC mit seinen 9 Anschlußdrähten auf den ersten Blick entmutigt, ist mit geschickter Vorgehensweise der Kabelsalat zu begrenzen.
Den Decoder habe ich in das Gehäuse, genauer: in den Motoraufsatz des Daches, geklebt.
Die vier LED für die Beleuchtung lötete ich mit einem Bein an die Stirnwände und unterstütze die richtige Lage dann mit 2K. Die Zuleitungen führte ich gleich nach oben und hefte sie in die Ecken. In Türnähe folgt dann der Vorwiderstand (1000 Ohm), der ebenfalls an die Decke geklebt wird.
Die Bohrungen für die Dachstromabnehmer weitete ich, bis ein Wattestäbchen durchpaßte. Ein Ring vom Stab soll dann die 2 mm Schraube isolieren. Von innen legte ich eine PS-Platte drunter, außerdem beikam der Stromabnehmerbügel am Fuß einen Streifen Klebeband.
Nun zur Verschaltung:
rot - direkt an das Dach von innen gelötet
schwarz - an die Dach-Stromabnehmer, von dort zum Radschleifer weitergeführt
orange und grau - klar, zum Motor
blau - kann weg
gelb, weiß, grün und lila - an die Vorwiderstände für die Beleuchtung.
Hier ist es günstig, sich die Anschlüsse zu notieren, damit bei der Programmierung nicht zusätzliche Verwirrung entsteht. So z.Bsp. gelb und weiß an eine Seite, die übrigen Farben andere Stirnseite.

Damit müssen letztlich nur drei Drähte mit dem Fahrwerk verbunden werden, verzichtete ich auf die Radstromabnehmer, nur zwei. Letzteres ist möglich, nur werden dann Programmierung und Probefahrt etwas schwierig.
Die Programmierung des Decoders ist eigentlich kein Drama.
 

CV Wert
1 45
2 1
5 35
29 6
33 16
34 16
35 1*
36 2*
37 1*
38 2*

CV 1 ist die Loknummer, hier (E 50) 45, CV 2 legt die Anfahrspannung fest, beim Glockenankermotor ist 1 m.E. optimal, CV 5 legt die Höchstgeschwindigkeit fest, hier kommt viel persönlicher Geschmack ins Spiel.
CV 29 erlaubt Analogbetrieb und 28/ 128 Fahrstufen (auch an der Lokmaus einstellen) und außerdem normale Fahrrichtung. Sind die Motoranschlüsse vertauscht, entweder umlöten oder hier den Wert 7 eintragen.
Die CV 33 und 34 legen auf die *-Taste (Beleuchtung) den Rangiergang, das scheint mir am sinnvollsten, wenn die Beleuchtung über die F-Tasten geschaltet wird.
35 bis 38 legen die Beleuchtung fest, je nach der Verteilung der Farben muß hier ein bißchen gespielt werden.
Ich habe die Loklampen so zugeordnet, daß bei normaler Lage der Lokmaus die Lage der F-Tasten mit der Lage der Lampen übereinstimmt (Lok steht auf dem Programmiergleis und zeigt dem Betrachter die Seitenwand):
Also F 1 links oben entspricht der linken hintern Lampe, F 2 der vorderen linken Lampe, usw.
Mit der Lastregelung bin ich mir noch nicht ganz sicher, die voreingestellten CV 51, 52, 53 funktionieren bei mir noch am besten.


 
Fahrwerkskomplettierung und Balastgewichte

Hier sind nur die Kleinigkeiten zu erwähnen, Puffer, Bremsschläuche und der übrige dekorative Schnickschnack. Als Kupplung lötete ich eine Metallkupplung von Schicht an den Rahmen. Sieht zwar nicht so schön aus, ist aber "bahnfest".
Beim Ballast gab es ein paar Probleme. Die für ordentliche Zugkraft benötigte Masse läßt sich nicht unterbringen. Grund ist die Gestaltung des Gehäuses, über der Laufachse ist weniger Platz als über dem Drehgestell. Füllt man nun den gesamten Raum über der Vorderseite der Lok, kippt sie über die A-Achse.
Ein dahingehender Versuch brachte nicht den gewünschten Erfolg, ohne Haftreifen geht es auf einer sechsprozentigen Rampe ehrlich nicht. Allerdings ist es etwas unfair, einem Messingmodell so etwas abzuverlangen.

 
Das weitgehend fertige Modell auf der Anlage
 
Nacharbeiten

sind Geschmackssache: Einfärben der Griffstangen, Beschriftung, dezente Alterung.

Fahrbetrieb

Meine Kleinserienmodell müssen sich auch im Anlagenbetrieb beweisen, hier erfüllt die EP 245 meine Ansprüche nur bedingt. Der Langsamlauf ist ausgezeichnet, bei höheren Geschwindigkeiten erkennt man bei genauem Hinsehen ein Zucken der Lok. Es ist geringer als bei der EP 248, aber erkennbar. Sonst läuft die Lok entgleisungssicher, auch über meine inzwischen etwas heruntergekommene Gleisanlage und die alten Pilz-Weichen. Der Langsamlauf ist gut und mit dem Lokpilot DCC läßt sich sich sehr feinfühlig regeln. Das Zucken tritt kaum auf, wenn die Lastregelung abgeschaltet wird, scheint also auch ein Einstellungsproblem zu sein.
Über meine 6%ige Rampe schleppt die Lokomotive mit Mühe 4 Schnellzugwagen, das ist eher enttäuschend. Eine Gewichtserhöhung bewirkt nur einen Einbruch der Drehzahl beim Motor und im Extremfall ein Verdrehen der Räder auf den Wellen.
Im Eeinsatz ist die Lok auf diesem Video zu sehen. (Achtung Modembesitzer: 8 MB!)

Abschließende Bemerkungen und Empfehlungen

Eines vorweg, was sicher schon deutlich geworden ist: Das ist kein Modell für den Anfänger! Wahrscheinlich braucht man eine ordentliche Portion Mut und einige Jahre Erfahrung im Bau und Umbau, um das Teil mit Erfolg zu montieren.
Die Teile des Bausatzes einfach so zusammensetzen bringt keinen Erfolg, Nacharbeiten sind unbedingt erforderlich, können aber die konstruktionsbedingten Mängel, wie den unsauberen Lauf nicht beseitigen, nur mindern.

Nun sind Messingmodelle mit Kleinserienfahrwerken ohnehin etwas kritisch. Manche Fahrzeuge rollen ohne Mängel und begeistern den Betrachter, andere sind nur mit Mühe zum Laufen zu bekommen und blieben besser in der Vitrine. Deshalb können meine Erfahrungen mit meinen Kleinserienmodellen nicht repräsentativ sein.

Einige Monate später wagte ich noch einmal die Montage einer EP 211/212, hier sollte das Fahrwerk nicht so problematisch sein.

Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, einen solchen oder ähnlichen Bausatz zu erwerben, überlegen Sie es sich gut. Die Ansprüche, die diese Montage stellt, sind um einiges höher, als bei Bausätzen von Günther oder Weinert, allerdings nicht so wie bei Model Loco.
Auch sollte in diese Überlegung einfließen, ob die Modelle nur die Vitrine zieren sollen oder auch schweren Modellbetrieb ertragen müssen.

Trotz dieser  sicher sehr negativ klingenden Worte:
Die E 50 45 ist ein sehr schönes Modell geworden und ich bereue den Kauf nicht.


Die fast vollständige EP 245 in Wittgendorf vor dem Anlagenumbau,
die Bremsanlage fehlt immer noch.


 


 
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