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Modul 1/62-107


Das Modul 107 wird zuhause und auf Treffen verwendet. Recht dicht gedrängt findet man hier fast die gesamte Weichenstraße des Ostkopfes. Aus verschiedenen Gründen bin ich beim Gleisplan in einigen Punkten von der Vorbildsituation abgewichen. Das betrifft einerseits die DKW, die auf dem folgendem Foto noch zu erahnen ist. Hier spielten vor allem betriebliche Gründe eine Rolle. Auch wenn ich "nur" 7,5°-Weichen mit 1930er Radius verwendet habe und damit die DKW nicht ganz so kritisch ausfallen würde wie bei den 6,5°-Weichen, schien mir das Risiko, eine potentielle Stöhrungsquelle im Hauptgleis zu haben, zu groß. Meine zweite Abweichung betrifft die Doppelweiche im Vordergrund. Zum Zeitpunkt des Baues gab es von Weller keine zweiseitige Doppelweiche mit 7,5° Winkel.

Die Maste standen 2010, auch wenn sie noch preußischer Herkunft sind, stellenweise an anderen Atandorten als vor 1945. Die PKK hatte bei der Neuelektrifizierung preußische Abspannmaste wild gemischt mit SSW-Flachmasten und sämtlichen polnischen Bauarten. Daher bietet das heute keine Anhaltspunkte mehr.
2015 war das Ladegleis verschwunden, so daß Jannowitz aktuell nur noch über drei Gleise verfügt. So müssen die Dorfbewohner ihre Fahrräder und Kinderwagen nur noch über drei Gleise schleppen, wenn sie den Bahnsteigzugang von der Ladestraße suchen...
 


Auf dem Modul vom ähnlichen Standpunkt, nur aus der Vogelperspektive fotografiert, offenbaren sich die angesprochenen Abweichungen. Das Stellwerk steht schon auf Modul 108, die Baumreihe Linden war 2010 aber noch in Teilen vorhanden. Auf dem Modul stehen verschiedenste Bausorten, diese dienten mir als Platzhalter. Insgesamt ist der Bewuchs stärker als noch in den 20ern. Soviel zu den Themen Bausterben u.ä...
 



Ein paar Meter weiter westlich in die andere Richtung geblickt, sieht die Lindenreihe armselig aus. Es stehen nur noch wenige Exemplare, dadurch sind aber die Gebäude gut zu erkennen. Das heute verputzte Nebengebäude mit den drei Türen links steht an der Modulgrenze zur 105, die Gleiswaage befand sich in Höhe des SS-Wagens.
 


Auf dem Modul die gleiche Blickrichtung, aber mit weiter östlichem Standort. Wo die Baumreihe endet, beginnt das Modul 105, die Gleiswaage ist rechts zu erahnen.
Vergleicht man mit Bild 1, würde der E.T. 508 gerade die DKW in Höhe des weißen Kleinlok-Schuppens verlassen.
 


Behelfsmäßig wurde das Modul 2014 ausstellungsbereit gemacht. Es wurde die Baumreihe komplett aus Linden gestellt. zudemm habe ich am linken Bildrand die Freifläche mit Bäumen versehen.

 


2016 habe ich endlich Muße und Energie gefunden, an den Modulen weiter zu bauen. Im Frühjahr hatte ich das dreitorige Nebengebäude gebaut. Beim Aufstellen konnte ich dann die Gelegenheit nutzend den Bereich hinter der Lindereihe neu gestaltet.
 


Der Bahnsteig wurde belebt, die Signale bekamen preußische Flügel und auch sonst ging es mehr ins Detail. Platzhalterbäume verschwanden und im Bereich zwischen Straße und Gleis finden nun Gärten und eine kleine Wiese Platz. Auf der sollen Ziegen und eine Kuh grasen.
Wir vergessen heute gern, daß vor 100 Jahren sehr viel mehr Menschen auf Bahnhöfen gearbeitet und gelebt haben. Allein der Lampenwärter, der sämtliche Signallaternen und auch die Gleisfeldbeleuchtung abends anzündete und morgens löschte. All diese Eisenbahner lebten im Umfeld des Bahnhofes und mußten sich, mangels ausreichenden Einkommens, teilweise selbstversorgen. Dafür erhielten sie nicht nur kleine Gärten und Parzellen, sie hatten auch die Möglichkeit, das von der Eisenbahn nicht genutzte Eisenbahnland z.B. für die Gras- und Heugewinnung zu nutzen. Weiter gab es Vorschriften wie z.B. die Hänge der Bahndämme an Landwirte als Weidefläche zu vermieten sind.
Außerdem waren zur dargestellten Zeit die Erträge geringer, so daß die Menschen versuchten, so gut wie jede Brachfläche landwirtschaftlich zu nutzen. Dem versuche ich durch die Anlage der Kleingärten Rechnung zu tragen.

 

Dierser kleine Garten ist ein erster Versuch, mal so ins Detail zu gehen. Es fehlen noch viele Kleinigkeiten. Ein Misthaufen, Regentonne, Bank mit Oma, Katze auf dem Zaunpfahl. Farbe am Zaun, u.ä.
Verwendet wurden Teile von Noch, gelaserte Pflanzen, die Beete sind aus Pappstreifen, drauf ein Gemisch aus Kaffeegrund und Sand. Die Blumen sind aus gefärbtem Schaumstoff, Das Viehzeug von Preiser.
 


Das obere Bild zeigt noch einmal die Weichenstraße. Die neuen Signalflügel machen sich gut. Es sind durchbrochene, geätzte Flügel der Bauart Jüdel, so wie sie in Jannowitz noch 1919 existierten.
Ich habe mich für rote Flügel entschieden. Laut Sekundärliteratur gab es in Preußen weiße, gelbe, rote und weiß-rote Flügel. Auf den mir bekannten Schwarzweiß-Fotos sind die Flügel einfarbig und recht dunkel. Gelb (bzw. Orange) ist nicht ausgeschlossen, im schneereichen Riesengebirge erscheint mir das Rot daher glaubwürdiger.
 


Noch ein Blick auf den rohen Signalflügel. Er besteht aus Neusilber und muß aus zwei Teilen zusammengelötet werden. Dann braucht er noch ein Gegengewicht und natürlich die Hülse, die der Viessmann-Flügel zur Befestigung hat.
 


Von schrägoben fotografiert. Der Bahnsteig hat schon seine Laternen bekommen. Sie bestehen aus Messingrohr, etwas Draht und der Lampenkörper entstand aus Teilen der Viessmann-Parkleuchten für TT bzw. N. Ich bevorzuge Glühlämpchen und habe alle Restbestände aufgekauft. Und ja, es gibt ein Foto, auf dem die Originallampe gut zu erkennen ist.
Der Bahnsteig wurde auch mit Reisenden belebt. Kleinere Gruppen warten auf den nächsten Zug nach Osten, darunter auch zwei Ehepaare, die zum berühmten Breslauer Sommerball reisen und sich entsprechend aufgeputzt haben. Die Damen stammen von Merten und sind eigentlich Biedermeierfiguren.
 


 



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